Für mich ein sehr wertvoller Aufenthalt
- Pro:
- Siehe unten
- Kontra:
- nichts
- Krankheitsbild:
- Rezidivierende depressive Störung und Dysthymie (sog. Double Depression), chronische Erschöpfung
- Privatpatient:
- ja
- Erfahrungsbericht:
-
Es fühlte sich - im positiven Sinne - eher als eine Art Sanatorium an, nicht als Krankenhaus. Das denkmalgeschützte Haus ist liebevoll eingerichtet, das Essen hochwertig und abwechslungsreich.
Das Personal ist - jedenfalls ganz überwiegend - sehr freundlich, hilfsbereit und empathisch.
Zur ärztlichen und einzeltherapeutischen Behandlung, letztere erhielt ich 2 x 1 Stunde pro Woche, kann ich ebenfalls nichts Negatives sagen, ganz im Gegenteil. Glück hatte ich vielleicht, dass in beiden Fällen von vornherein die "Chemie" stimmte. Einige Mitpatientinnen und Mitpatienten waren da nicht so glücklich, aber so wird es wahrscheinlich überall sein.
Weil ich eine längere ambulante Therapie für den Aufenthalt nur unterbrochen habe und nunmehr fortsetze, war mir wichtig, mich auf die aktuell besonders drängenden Probleme zu konzentrieren, für deren Bewältigung ich eine professionelle, wertschätzende und hilfreiche Unterstützung erleben durfte. Respektiert wurde mein Wunsch, andere Problemfelder, an denen ich ambulant weiter arbeiten werde, während des Aufenthaltes weitgehend auszuklammern. Ich glaube, dass das auch für andere ein gutes Konzept sein könnte, weil man in wenigen Wochen nicht alles lösen kann. Gut dürfte es jedenfalls sein, mit eigenen Überlegungen dazu anzureisen, ohne sich einem ggf. hiervon abweichenden Rat zu verschließen.
Das übrige Angebot (Entspannungstechniken, Pferdetherapie etc.) ist vielseitig. Mir persönlich gefielen zwei Angebote überraschend gut, die ich zunächst mit Skepsis betrachtet hatte. Hier rate ich zur Offenheit, sich einfach mal darauf einzulassen und dazu, sich bereits vor der Anreise Gedanken darüber zu machen, was in Betracht kommen könnte. Ganz besonders - und das ging auch anderen so - kann ich den Yoga-Nidra-Kurs empfehlen.
Für mich hatte sich der Aufenthalt bereits nach einer Woche gelohnt und nach knapp vier Wochen hatte sich dieses Fazit vertieft. Ich bin sehr dankbar für diese Zeit, habe sie als sehr wertvoll erlebt und glaube, dass ich das auch in einer längeren Rückschau so sehen werde.
Alles Gute!