Privatklinik Dr. Barner
Fachkrankenhaus für Psychosomatik und Psychotherapie
Long-Covid / Post-Covid Behandlung
Nicht nur die Behandlung einer akuten Infektion mit dem SARS-CoV 2 Virus stellt die Medizin vor unbekannte Herausforderungen, auch die Behandlung der Langzeitfolgen stellt die Medizin vor neue Aufgaben. Betroffene können unter einer Vielzahl an Symptomen leiden, welche noch länger als 12 Wochen nach einer Infektion persistieren. Diese sind nicht nur pneumologischer Natur, sondern beinhalten Symptome aus unterschiedlichen Bereichen inklusive der Psychosomatik / Psychiatrie.
Durch die breit aufgestellte medizinische Expertise der verschiedenen Fachärzt-Innen der Klinik Dr. Barner kann eine multimodale Behandlung für Patient-Innen mit einer Post-Covid Erkrankung gewährleistet werden. Vordergründig wird hier die Behandlung der psychischen Symptome der Erkrankung stehen. Daneben kann auch, soweit noch nicht erfolgt, eine internistische Abklärung erfolgen.
Durch ihre baulichen und geographischen Besonderheiten ist die Klinik Dr. Barner vor allem dafür geeignet, den Patient-Innen bei der Stressreduktion zu helfen. In den verschiedenen gruppentherapeutischen Angeboten sowie in den psychotherapeutischen Einzelsitzungen erlernen die Patient-Innen Coping-Strategien für den Umgang mit der Erkrankung und die Umsetzung im Alltag. In unserer spezialisierten manuellen Therapie wird mit den Betroffenen die körperliche und seelische Belastungsgrenze bearbeitet.
Die Klinik Dr. Barner ist traditionell schwerpunktmäßig traumatherapeutisch aufgestellt. Für Patient-Innen, die nach ihrer Infektion die Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung entwickelt haben, erfolgt eine individuelle und trotzdem spezialisierte Behandlung.
In Anlehnung an die S1-Leitline der AWMF von 2021 beinhaltet die Behandlung eines Post-Covid-Syndroms in der Klinik Dr. Barner wöchentliche ärztliche Gespräche und gegebenenfalls auch Untersuchungen wie eine Echokardiographie oder Belastungs-EKG. Die Betroffenen erhalten zweimal die Woche eine psychotherapeutische Einzelintervention und nehmen an spezialisierten Gruppentherapien teil. Tägliche, individualisierte physiotherapeutische Angebote und regelmäßige Entspannungsverfahren, Kreativ- und Körpertherapien ergänzen das Angebot und runden es ab.
Long-/Post-COVID – was ist das?
Im Anschluss an eine akute COVID-19 können die Beschwerden über eine längere Zeit anhalten. Meistens kommt es nach wenigen Wochen zu einer deutlichen Besserung der Beschwerden. Manche Betroffene sind jedoch noch längere Zeit nach der akuten Erkrankung von gesundheitlichen Beeinträchtigungen betroffen, benötigen deutlich länger, um zu genesen oder entwickeln auch neue Symptome im Zusammenhang mit einer durchgemachten COVID-19. Anhaltende oder neue direkt nach der COVID-19 entstehende bzw. fortbestehende Symptome werden als “Long-COVID” bezeichnet.
Wir verwenden „Long-COVID“, um Anzeichen und Symptome zu beschreiben, die mehr als vier Wochen nach der akuten COVID-19 bestehen. “Post-COVID” beschreibt das Krankheitsbild ab der 12. Woche nach der ursprünglichen Infektion.
Welches sind die Beschwerden von Long-COVID bzw. Post-COVID?
Am häufigsten berichten Menschen über Müdigkeit und schnelle bzw. ausgeprägte Erschöpfung nach körperlicher oder geistiger Anstrengung ( “Fatigue”). Denk- oder Konzentrationsstörungen, die in diesem Zusammenhang häufiger beklagt werden, sind Schwierigkeiten, sich z.B. Dinge zu merken, schwierige Zusammenhänge zu verstehen bzw. sich ausdauernd zu konzentrieren. Außerdem fühlen sich Betroffene meist in ihrer Leistungsfähigkeit, insbesondere im Beruf oder der Familie, eingeschränkt. Auch von einem plötzlich aufgetretenen, länger anhaltenden Verlust zu schmecken oder zu riechen wird häufiger berichtet.
Typisch ist ein wellenförmiger Verlauf der Beschwerden. Es gibt also Phasen, in denen es den Menschen besser geht und sie sich fast normal fühlen, dann
wiederum Phasen, in denen es zu einer deutlichen Verschlechterung kommt. Bei einem Teil der Patienten nehmen die Beschwerden nach kleinen Anstrengungen zu. Dieses Phänomen wird post-exertionelle Malaise (PEM) genannt. Bislang ist nicht genau bekannt, warum einige Menschen nach COVID-19 an PCS leiden und andere nicht. Auch ist nicht bekannt, warum zum Beispiel in einer Familie mit mehreren infizierten Mitgliedern die von PCS betroffenen Personen unterschiedliche Beschwerden haben.
Es gibt bislang hierfür die folgenden Erklärungen:
- Anhaltende Entzündung einzelner Organe durch das Virus selbst
- Erniedrigter Blut-Sauerstoffgehalt und daher ggf. höhere Erschöpfbarkeit und längerer Heilungsprozess
- Anhaltende überschießende Reaktion des Immunsystems auf die Virusinfektion
- Zu schwache oder fehlende Abwehr des Virus durch das Immunsystem
- Anhaltende Infektion mit SARS-CoV-2
- Körperliche Folgen und psychische Belastungen durch einen schweren Krankheitsverlauf mit Krankenhausaufenthalt und/oder Intensivmedizin
- Trainingsmangel bzw. ein Rückgang der körperlichen Gesundheit nach einer längeren Zeit der Bettruhe und Inaktivität
- Verschlimmerung vorbestehender Erkrankungen
- Folgen von Erlebnissen mit der Erkrankung und des gesellschaftlichen Lockdowns
Das Forschungsfeld um Long-/Post-COVID ist noch sehr neu, sodass erst langsam auf Studien basierende belastbare Zahlen zur Verfügung stehen. Manches deutet darauf hin, dass es unterschiedliche Formen von Long-/Post-COVID gibt: eine Form, bei der Fatigue überwiegt, und eine Form, bei der andere / weitere körperliche Beschwerden überwiegen.
Aufnahmeberatung:
Tel. 05520 / 804-0
Klinik Dr. Barner gGmbH
Fachkrankenhaus für Psychosomatik und Psychotherapie
Dr. Barner-Str. 1
D – 38700 Braunlage / Harz
Tel.: 05520 / 804-0