Klinik Dr. Barner
Fachkrankenhaus für Psychosomatik und Psychotherapie
Persönlichkeitsstörung
Als Persönlichkeitsstörungen bezeichnet man seelische Erkrankungen, bei denen bestimmte Verhaltensmuster und Persönlichkeitsmerkmale übermäßig stark oder schwach ausgeprägt sind. Häufig leiden die Betroffenen unter den Auswirkungen ihrer Krankheit. Oft bestehen neben der Persönlichkeitsstörung zusätzlich auch andere seelische Erkrankungen. Es gibt viele verschiedene Formen von Persönlichkeitsstörungen. Im Folgenden werden einige dieser Formen beschrieben. Die Beschreibungen geben jedoch nur einen sehr kurzen Einblick in die wichtigsten Merkmale der jeweiligen Persönlichkeitsstörung:
- Bei der paranoiden Persönlichkeitsstörung steht ein sehr starkes Misstrauen im Vordergrund der Erkrankung.
- Menschen mit einer schizoiden Persönlichkeitsstörung leben zurückgezogen als Einzelgänger und können weder positive noch negative Gefühle intensiv erleben.
- Die dissoziale Persönlichkeitsstörung ist gekennzeichnet durch eine Missachtung sozialer Verpflichtungen und herzloses Unbeteiligtsein an Gefühlen für andere. Zwischen dem Verhalten und den herrschenden sozialen Normen besteht eine erhebliche Diskrepanz.
- Typisch für emotional instabile Persönlichkeitsstörungen sind starke Stimmungsschwankungen und heftige Gefühlsausbrüche. Gegebenefalls tritt eine Tendenz zu selbstverletzendem Verhalten auf. Impulse werden ohne Berücksichtigung von Konsequenzen ausagiert, verbunden mit unvorhersehbarer und launenhafter Stimmung. Es besteht eine Neigung zu emotionalen Ausbrüchen und eine Unfähigkeit, impulshaftes Verhalten zu kontrollieren. Ferner besteht eine Tendenz zu streitsüchtigem Verhalten und zu Konflikten mit anderen, insbesondere wenn impulsive Handlungen durchkreuzt oder behindert werden. Zwei Erscheinungsformen können unterschieden werden: Ein impulsiver Typus, vorwiegend gekennzeichnet durch emotionale Instabilität und mangelnde Impulskontrolle; und ein Borderline-Typus, zusätzlich gekennzeichnet durch Störungen des Selbstbildes, der Ziele und der inneren Präferenzen, durch ein chronisches Gefühl von Leere, durch intensive, aber unbeständige Beziehungen und eine Neigung zu selbstdestruktivem Verhalten mit parasuizidalen Handlungen und Suizidversuchen.
- Die histrionische Persönlichkeitsstörung ist geprägt durch Übertreibung und Dramatisierung. Das Verhalten der Betroffenen wird von anderen meist als manipulierend und provozierend erlebt.
- Menschen mit zwanghaften Persönlichkeitsmerkmalen sind oft sehr perfektionistisch und kontrollieren ihre Handlungen übermäßig. Den Betroffenen fällt es mitunter schwer, wichtige und unwichtige Handlungen oder Dinge voneinander zu unterscheiden.
- Anankastische Persönlichkeiten sind häufig sehr perfektionistisch und kontrollieren ihre Handlungen übermäßig.
- Menschen mit einer ängstlichen Persönlichkeitsstörung sind übermäßig besorgt und in Gesellschaft anderer Menschen eher zurückhaltend. Sie sind häufig der Auffassung, für andere in allen Bereichen ungenügend zu sein. Die Betroffenen können oft mit Kritik schlecht umgehen.
- Das Hauptmerkmal der abhängigen Persönlichkeitsstörung ist, dass die Betroffenen Entscheidungen gern anderen überlassen. Die Betroffenen haben Angst, auf Ablehnung zu stoßen oder verlassen zu werden. Sie stellen Wünsche und Vorstellungen von anderen Menschen über die eigenen.
Die Stärke der Störung ist von Person zu Person individuell, ebenso das damit verbundene Leiden und die individuellen Belastungserscheinungen.
Die Behandlung von Menschen mit Persönlichkeitsstörungen erfordert:
- ein erfahrenes therapeutisches Team
- klare Absprachen sowohl zwischen dem Patienten und seinem Therapeuten/Arzt als auch innerhalb des Behandlerteams
- ein klares strukturiertes Behandlungskonzept abhängig vom Störungsbild:
Bei Borderline-Persönlichkeitsstörungen wird z.B. nach dem DBT-Programm von Marsha Linehan gearbeitet, das verhaltenstherapeutische Elemente mit Achtsamkeitsübungen verbindet. Das Vermitteln von Skills und Erstellen von individuellen Skillsketten steht im Vordergrund - schriftliche Vereinbarung von Therapieabsprachen mit dem Patienten
- regelmäßige engmaschige Intervision und Supervision des Teams
- ein Konzept zur Krisenintervention
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